Die Visionssuche oder -quest heisst bei uns WaldZeit. Wir haben uns sehr intensiv und zwei Jahre lang am uma Institut im Wendland damit auseinandergesetzt, viel gelernt und arbeiten nach dem transformation in natura®-Ansatz. Die WaldZeit ist ein altes Ritual in europäischer Tradition, bei dem du nach einer gewissen Vorbereitungszeit mit deinen Fragestellungen oder deinem ganz eigenen Impuls in den Wald und in die Natur gehst, um dich berühren zu lassen, von dem, was sich dir zeigt. Du nimmst dabei nicht sehr viel mit; einfach ein Tarp und eine Matte als Unterlage, deinen Schlafsack und deine Kleidung, ein Tarp als eine Art offenes Zeltdach und ausreichend Wasser. Damit ausgerüstet bleibst du vier Tage und Nächte allein draussen und nimmst auf, was dir die Natur und die Welt um dich herum zeigt. Danach kehrst du in die Gruppe zurück. Du erzählst deine Geschichte und lauschst den Geschichten der anderen Teilnehmer:innen. Diese Geschichten werden gewürdigt und in einer besonderen Art gespiegelt. Und damit, samt Hinweisen und Anregungen für deine Rückkehr in den Alltag, machst du dich wieder auf den Weg nach Hause.
Du trittst ein in ein (vielleicht) noch unbekanntes Land, in einen offenen Naturraum und begegnest dir auf eine neue Weise. Du öffnest dich der Natur, der Welt und damit auch dir.
Menschen auf der Suche, die sich mit Impulsen, Fragen, Neugier und Offenheit in einen offenen Naturraum begeben, im Vertrauen, dass dieser Raum für sie und ihren Prozess gehalten wird. Die WaldZeit ist dabei kein Ersatz für eine therapeutische Begleitung oder medizinische Behandlung.
Wir, Sabine Murra und Daniel Osterwalder, beide ausgebildete Visionssucheleiter:innen in europäischer Tradition, begleiten dich auf diesem intensiven Weg nach innen in der Natur. Es ist eine Begleitung in Form einer Ritualbegleitung. Unser Hintergrund aus der naturzyklischen Lebens- und Prozessbegleitung nach dem transformation in natura-Ansatz unterstützt uns dabei vor allem im Bereich dieser Ritualgestaltung. Coachung und Facilitating stehen weiter für unseren beruflichen Background.
Die Visionssuche ist ein uraltes Ritual. Menschen erfahren (wieder) ihre Verbindung zur Natur und finden in und durch Begegnungen mit Pflanzen und Tieren neue Zugänge zu sich, zum anderen und zur Welt. Wer wir sind oder was wir glauben zu sein, darf und kann sich durch diesen Prozess der Transformation zeigen und verändern und auch verwandeln. Überzeugungen, Glaubenssätze, Grundhaltungen und sogar Handlungsmuster werden sicht- und erlebbar und damit veränderbar.
Es braucht nicht viel dazu: Mut, inne zu halten, sich in sich zu sammeln und sich der Natur, dem Wald und dessen Energien anzuvertrauen. Das Schöne und Berührende daran: Du musst nichts tun. Alles passiert wie von selbst, ohne Plan und Absicht. Und damit öffnen sich neue Räume und du öffnest dir neue Räume.
Im nordamerikanischen Raum heisst die WaldZeit Visionquest. Es ist weniger eine Visions-Suche, sondern eigentlich ein Visions-Finden. Denn wenn wir rausgehen, um etwas zu suchen, haben wir dieses »etwas« im Blick und richten uns genau danach aus. Wenn wir jedoch mit einer Grundhaltung des Findens in der Natur sind, dann kann uns etwas auch finden. Muss es aber nicht. Genau diesen Raum möchten wir zusammen mit dir öffnen.
In Anlehnung an Ursula und David Seghezzi vom uma Institut nennen wir die Visionquest »WaldZeit«. Damit möchten wir auch zu zeigen, dass wir uns nicht auf eine uns eher fremde Tradition und Natur aus Nordamerika beziehen. Wir möchten die WaldZeit in unsere europäische Kultur, Geschichte, Traditionen und Geschichten einbetten.
Du verlässt deinen Alltag, deine gewohnte Welt, mit der Idee, dich der Natur, dem Wald zu öffnen und darin einzutauchen, um nach 12 Tagen wieder aufzutauchen. Diese Transformationsreise führt uns an verschiedenen Stationen vorbei. Zuerst einmal ist da der Ruf nach Veränderung oder nach einer neuen Entfaltung. Etwas in dir zeigt sich immer wieder und möchte ans Licht der Welt treten. Und weil diese Dinge, die sich bemerkbar machen, noch keine Gestalt angenommen haben, gehst du über eine Schwelle in den Wald, der für all das Verborgene, das Unbekannte und das Ungewisse steht, das sich noch nicht gezeigt hat oder noch nicht zeigen konnte. Du tauchst ein in den Wald, öffnest dich für vielfältige und vielleicht nicht immer einfache Begegnungen mit der Natur und dir selbst, gibst dich hin und lässt dich auf alles ein, was da kommt und dir begegnet - im Innen und im Aussen. Du erlebst deine innere Begrenztheit und erfährst gleichzeitig die Weite und Tiefe deines Seins; losgelöst von deinem Alltag. Nach vier Tagen verabschiedest du dich von dieser magischen Welt und kehrst zurück über die Schwelle in das Basislager. In der Nachbereitung werden alle Geschichten geteilt und wir sorgen gemeinsam für eine gute Integration deiner Erfahrungen in deinen Alltag.
Wir werden in Tagen, an denen du im Wald bis, im Basislager sein, in dieser Zeit die Schwelle hüten und für eventuelle Notfälle da sein
Das Ritual einer WaldZeit kennt dabei drei Phasen. Während der ersten vier Tagen bereitest du dich mit Beginn deiner Ankunft im Kreis einer kleinen Gruppe für diese Reise vor. Wir geben dir dabei alle wichtige nInformationen und Hinweise mit und beantworten deine Fragen. Du machst auch bereits einige erste Gänge in die Natur. Damit bist du dann auch bereit dafür, für deine Sicherheit zu sorgen, bereit für deine Selbstfürsorge.
Nach den Vorbereitungstagen gehst du mit deiner Ausrüstung alleine in den Wald und wirst dort vier Tage fastend in der Natur zu verbringen. Das Fasten unterstützt dich dabei, in die Verlangsamung und den Rückzug aus dem Alltag zu gelangen. So leer und offen wie möglich, lautet hier das Motto.
Diese vier Tage sind eine sehr eigene Zeit, begibst du dich doch in einen offenen Raum des Nicht-Wissens, des Nicht-Tuns. Diese Zeit kann langweilig, anstrengend, mühsam, schmerzhaft, verspielt, erfüllt, staunend, intensiv und vieles mehr sein. Denn SEIN ist der Kern dieser Zeit, für den Wald sowieso - besonders aber auch für dich. Und zwar mit allem, was du hast, mit deiner Freundlichkeit, deinem Hadern, deiner Freude, deiner Unvollkommenheit, deiner Glückseligkeit, deinen Wünschen, deinem Scheitern und deinen Ängsten. Es entstehen Verbundenheit und Verwobenheit und auch Teilhabe, ohne dass du darum oder dagegen kämpfen brauchst. Nach vier Tagen und Nächten packst du alles wieder zusammen, was du in diesen Raum mitgenommen hast und kehrst über die Schwelle zurück.
Wir werden in diesen Tagen und Nächten die Schwelle hüten und für die Sicherheit der Gruppe sorgen.
Nach deiner Rückkehr erzählst du die Geschichte deiner Held:innenreise. Wir werden sie würdigen und sie in einer sehr speziellen Form spiegeln. Nach und nach löst du dich aus der verlangsamten Schwellenzeit, findest zu etwas mehr Geschwindigkeit zurück und gehst die ersten Schritte der Konkretisierung und Integration für deinen Alltag, wenn du nach diesen 12 Tagen wieder zurückkehrst.
In und mit der Verbundenheit mit der Natur und den Naturlebewesen in all ihrer Würde zurückkehren - das ist eine Gabe, die jede und jeder aus dieser WaldZeit mitnehmen kann. Und diese Würde ist nicht uns allein vorbehalten, sondern auch den Tieren (wie Corine Pelluchon in »Manifest für die Tiere« darlegt) und Pflanzen (wie es Stefano Mancuso in »Die Intelligenz der Pflanzen« zeigt) und vielleicht kannst du dich über die WaldZeit von der eigenartigen Trennungsillusion befreien, dass und wie wir Menschen getrennt von unserer Mitwelt leben und dich künftig daran erfreuen, immer wieder neu in den Wald und damit die WaldZeit zurückzukehren.
Trainings in diesem Bereich passen wir individuell an Sie und ihr Team an und führen sie 'Inhouse' durch. Nehmen Sie Kontakt auf, um Fragen zu klären und Bedürfnisse zu besprechen.